1946

ENIAC: Der erste elektronische Universalrechner

ENIAC Computer

Der ENIAC (Electronic Numerical Integrator and Computer) war der erste elektronische Universalrechner und gilt als Meilenstein in der Computergeschichte. Er wurde während des Zweiten Weltkriegs entwickelt und war etwa 30 Meter lang, 2,4 Meter hoch und wog 27 Tonnen.

Der ENIAC verwendete etwa 17.468 Elektronenröhren, 7.200 Kristalldioden, 1.500 Relais, 70.000 Widerstände und 10.000 Kondensatoren. Seine Rechenleistung war für die damalige Zeit beeindruckend: Er konnte etwa 5.000 Additionen pro Sekunde durchführen.

1953

IBM 701: Der erste kommerzielle Computer

IBM 701

Der IBM 701, auch als "Defense Calculator" bekannt, war IBMs erster kommerziell produzierter Computer. Er wurde hauptsächlich für wissenschaftliche Berechnungen und Verteidigungsaufgaben entwickelt und markierte den Einstieg von IBM in den Computermarkt.

1969

ARPANET: Der Vorläufer des Internets

ARPANET Karte

Das ARPANET (Advanced Research Projects Agency Network) gilt als direkter Vorläufer des heutigen Internets. Es wurde vom US-Verteidigungsministerium finanziert und verband zunächst vier Universitäten in den USA: UCLA, Stanford Research Institute, UC Santa Barbara und die University of Utah.

Das ARPANET verwendete erstmals die Technik der Paketvermittlung, bei der Daten in kleine Pakete aufgeteilt und unabhängig voneinander übertragen werden – ein grundlegendes Prinzip des heutigen Internets.

1971

Intel 4004: Der erste Mikroprozessor

Intel 4004

Der Intel 4004, entwickelt von Federico Faggin, Marcian Hoff und Stanley Mazor, war der erste kommerziell verfügbare Mikroprozessor der Welt. Mit einer Taktfrequenz von 740 kHz und 2.300 Transistoren auf einem einzigen Chip revolutionierte er die Computertechnologie.

Der 4004 war ein 4-Bit-Prozessor und wurde ursprünglich für einen japanischen Taschenrechner entwickelt. Seine Einführung markierte den Beginn des Zeitalters der Mikroelektronik und legte den Grundstein für die Entwicklung von PCs, Smartphones und anderen digitalen Geräten.

1976

Apple I: Der erste Personal Computer

Apple I Computer

Der Apple I, entworfen und handgebaut von Steve Wozniak, war der erste Personal Computer, der von Apple Computer (heute Apple Inc.) verkauft wurde. Er wurde als Bausatz ohne Gehäuse, Tastatur oder Monitor angeboten und kostete 666,66 US-Dollar.

Obwohl der Apple I im Vergleich zu heutigen Computern primitiv erscheint, war er für seine Zeit revolutionär und markierte den Beginn des Personal Computer-Zeitalters. Es wurden nur etwa 200 Stück produziert, von denen heute nur noch wenige existieren und als begehrte Sammlerstücke gelten.

1983

TCP/IP: Die Geburt des modernen Internets

TCP/IP Protokoll

Am 1. Januar 1983 stellte das ARPANET offiziell auf das TCP/IP-Protokoll um, was als Geburtsstunde des modernen Internets gilt. TCP/IP (Transmission Control Protocol/Internet Protocol) ermöglicht die standardisierte Kommunikation zwischen Computern in verschiedenen Netzwerken.

Die Entwicklung von TCP/IP wurde maßgeblich von Vint Cerf und Bob Kahn vorangetrieben, die oft als "Väter des Internets" bezeichnet werden. Das Protokoll bildet bis heute die Grundlage der Internetkommunikation.

1989

Das World Wide Web: Die Erfindung von Tim Berners-Lee

World Wide Web

Tim Berners-Lee entwickelte 1989 am CERN in Genf das World Wide Web (WWW) als ein System vernetzter Hypertext-Dokumente, die über das Internet zugänglich sind. Er schuf die ersten Versionen von HTML, HTTP und URLs, die grundlegenden Technologien des Web.

Berners-Lee's Vision war ein offenes, dezentrales Informationssystem, das Wissen und Ideen weltweit zugänglich macht. Der erste Webserver lief auf einem NeXT-Computer am CERN, und die erste Website (info.cern.ch) ging 1991 online.

1993

Mosaic: Der erste populäre Webbrowser

Mosaic Browser

Mosaic war der erste Webbrowser, der Bilder und Text auf derselben Seite darstellen konnte und eine benutzerfreundliche grafische Oberfläche bot. Entwickelt am National Center for Supercomputing Applications (NCSA) von Marc Andreessen und Eric Bina, machte er das Web für die breite Öffentlichkeit zugänglich.

Der Erfolg von Mosaic führte zur Gründung von Netscape, dessen Navigator-Browser in den 1990er Jahren den Markt dominierte, bevor er später von Internet Explorer verdrängt wurde.

1998

Google: Die Revolution der Websuche

Google 1998

Larry Page und Sergey Brin gründeten Google als Forschungsprojekt an der Stanford University. Ihr PageRank-Algorithmus, der die Relevanz von Webseiten basierend auf ihrer Verlinkungsstruktur bewertet, revolutionierte die Websuche und machte Google schnell zum führenden Suchmaschinenanbieter.

Google entwickelte sich von einer reinen Suchmaschine zu einem der wertvollsten Unternehmen der Welt mit Produkten in zahlreichen Bereichen, darunter E-Mail (Gmail), Kartendienste (Google Maps), Betriebssysteme (Android) und Cloud-Dienste.

2007

iPhone: Die Smartphone-Revolution

Erstes iPhone

Am 9. Januar 2007 stellte Steve Jobs das erste iPhone vor und läutete damit die Ära der modernen Smartphones ein. Mit seinem Multi-Touch-Display, integriertem Web-Browser und revolutionärer Benutzeroberfläche definierte es neu, was ein Mobiltelefon sein konnte.

Das iPhone kombinierte erstmals erfolgreich Telefon, Internetzugang und Medienplayer in einem Gerät und schuf einen neuen Markt für mobile Apps. Sein Einfluss auf die Technologiebranche und unser tägliches Leben ist kaum zu überschätzen.

2011

IBM Watson: KI gewinnt bei Jeopardy!

IBM Watson

IBMs KI-System Watson besiegte die menschlichen Champions Brad Rutter und Ken Jennings in der Quizshow Jeopardy! und demonstrierte damit die Fähigkeit von KI, natürliche Sprache zu verstehen und komplexe Fragen zu beantworten.

Watson nutzte fortschrittliche Techniken der Sprachverarbeitung und des maschinellen Lernens, um Millionen von Dokumenten zu analysieren und Antworten in natürlicher Sprache zu generieren. Nach seinem Jeopardy!-Erfolg wurde Watson für verschiedene kommerzielle Anwendungen eingesetzt, insbesondere im Gesundheitswesen und in der Finanzbranche.

2016

AlphaGo: KI besiegt Go-Weltmeister

AlphaGo

AlphaGo, entwickelt von Google DeepMind, besiegte den Go-Weltmeister Lee Sedol in einer historischen Matchserie mit 4:1. Go galt aufgrund seiner Komplexität als besonders schwierige Herausforderung für KI-Systeme, da es mehr mögliche Spielpositionen gibt als Atome im sichtbaren Universum.

AlphaGo nutzte eine Kombination aus neuronalen Netzwerken und Baumsuche, um seine Spielstrategie zu entwickeln. Sein Sieg wurde als Meilenstein in der KI-Forschung angesehen und demonstrierte die Fortschritte im Bereich des tiefen Lernens (Deep Learning).

2022

ChatGPT: KI für alle

ChatGPT

OpenAI veröffentlichte ChatGPT, ein auf dem GPT-Modell basierendes Sprachmodell, das natürliche Konversationen mit Menschen führen kann. Es erreichte innerhalb weniger Monate über 100 Millionen Nutzer und wurde damit zur am schnellsten wachsenden Verbraucheranwendung der Geschichte.

ChatGPT kann Texte schreiben, Fragen beantworten, kreative Inhalte generieren und sogar beim Programmieren helfen. Seine Veröffentlichung löste eine breite Diskussion über die Zukunft der KI, ihre Auswirkungen auf Arbeitsplätze, Bildung und Gesellschaft sowie über ethische Fragen der KI-Nutzung aus.